Hampden 15 Jahre Pure Single Jamaican Rum 50% vol.

Wer beim Thema Torfwhisky an Islay denkt, denkt bei ausgefallenen Rumsorten an Jamaika – und ikonische Hersteller wie Hampden Estate. Als eine von wenigen demonstriert die Trelawny-Brennerei jetzt, wie sehr es sich lohnt, Rum auch über lange Zeit an einem Ort zu lagern, an dem die Engel so durstig sind.
 
Der Hampden Estate 15 y.o. reifte vollständig im tropischen Klima Jamaikas, trotz Angels‘ Share von über 75%. Das macht den High-Ester-Rum zur ältesten tropisch gereiften Hampden-Abfüllung seit Start der Reifung eigener Rumsorten vor Ort im Jahr 2010.
 
Erstmalig kann Hampden Estate den Charakter einer langen Fasslagerung zum Ausdruck bringen. Die heißen und feuchten Bedingungen im Lagerhaus des Hampden Estate konzentrieren Ester und Aromen auf ein Niveau, das mit einem 45 Jahre alten Whisky oder Cognac aus Europa vergleichbar ist.
 
In kleiner Auflage destilliert, weist der Hampden Estate 15 y.o. einen Estergehalt von 200–400 g/hlpa auf, entsprechend dem beliebten LROK-Marque, das 1952 geschaffen wurde. Sein aromatisches Profil offenbart vielschichtige fruchtige, ölige, oxidative und zart pudrige Noten – ein kompromissloser Ausdruck jamaikanischen Rums in seiner tiefgründigsten und faszinierendsten Form.

Nase: Üppig und geschmeidig. Fein pfeffrig und kandiert (Marmelade), entwickelt sich die aromatische Palette allmählich zu tertiären Noten von großer Reife (Feige, Mandelpaste, geröstete Walnuss). Zunehmend oxidativ (Johannisbeere) und empyreumatisch (verbranntes Zuckerrohr, Weihrauch), nimmt die Nase langsam honigartige (Geranie) und berauschende (Iriskonzentrat) Akzente an, die wirklich faszinierend sind.

Gaumen: Lebhaft und cremig zugleich. Geprägt von markanten Aromen mazerierter Früchte (Mango, Guave), Diesel und kandiertem Ingwer, unterscheidet sich das Geschmacksprofil völlig von der Nase. Pudrig (Kakao), milchig (Mandel) und ölig, offenbart er eine Textur von großer Finesse. Allmählich rieselt Zimtpulver über den Gaumen.

Nachklang: Seidig, tanninhaltig. Mit Iriskonzentrat angereicherter Rohrzucker mündet in einen sehr kräftigen Abgang. Abwechselnd pudrig (Kakao, Ingwer), fruchtig (Mango), blumig (Reseda, Nelke) und lakritzartig, bietet der Nachhall eine vollständige Synthese von Nase und Gaumen. Das leere Glas verdeutlicht später den medizinischen und terpenischen (Wasserstoff) Charakter dieses Hampden.